Freizeit mit KindFamilienzeit kreativ gestaltenUnser erster gemeinsamer Malkurs auf der Terrasse

Unser erster gemeinsamer Malkurs auf der Terrasse

Ein Nachmittag voller Farben, Lacher und Überraschungen – so sah unser kleines Kreativabenteuer daheim aus.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber manchmal habe ich diesen unbändigen Drang, mit den Kids etwas völlig Neues auszuprobieren. Nicht immer klappt das reibungslos – ehrlich gesagt, meistens endet es irgendwo zwischen Chaos und Kleckerei. Aber genau das macht es ja so herrlich unvergesslich. Unser erster gemeinsamer Malkurs auf der Terrasse war genauso ein Erlebnis. Und ich kann dir jetzt schon sagen: Wenn du eine kleine kreative Auszeit mit deiner Familie suchst, ist das hier ein echter Geheimtipp.

Die Idee: Malen – aber draußen!

Es war ein Samstagnachmittag, die Sonne schien endlich mal wieder und unsere Terrasse hatte diesen verlockenden Frühlingslook: ein bisschen wild, ein bisschen chaotisch, aber voller Leben. Genau wie wir. Während die Kinder – 5 und 8 Jahre alt – sich mal wieder in einer Mischung aus „mir ist langweilig“ und „ich will was bauen, aber du sollst helfen“ befanden, kam mir spontan die Idee: „Lass uns doch einen Malkurs machen. Draußen, mit allem, was dazugehört.“

Erst waren sie skeptisch – Kunst klingt für Kinder halt schnell nach „langweiligem Museumskram“. Aber als ich die alte Wachstuchdecke ausrollte und den riesigen Karton mit Farben, Pinseln, Papieren und sogar ein paar Leinwänden aus der Ecke zog, stiegen die Augenbrauen. Und dann: Begeisterung pur.

Vorbereitung mit Herz, Improvisation und dem Blick fürs Wesentliche

Was du brauchst, um loszulegen? Keine Angst – du musst keinen Künstlerbedarfsladen leer kaufen. Bei uns hat’s gereicht:

  • Ein paar Wasserfarben, Acrylfarben und Wachsmalstifte
  • Alte Pinsel in verschiedenen Größen (einige waren ehrlich gesagt aus dem Baumarkt)
  • Große Zeichenblöcke, altes Packpapier und zwei kleine Leinwände
  • Ein paar saubere Marmeladengläser für Wasser
  • Klamotten, bei denen Farbkleckse egal sind

Und das Wichtigste: viel Platz auf der Terrasse, gute Laune – und keine Angst vor Sauerei.

Ich habe bewusst nicht groß vorbereitet oder einen Plan gemacht. Stattdessen habe ich das Ganze als kleinen „Kunst-Workshop“ inszeniert, bei dem jeder mitmachen durfte, wie er wollte. Kein Druck, kein „mach das so“, sondern einfach ausprobieren. Das hat nicht nur die Kinder entspannt, sondern auch mich. Und die Atmosphäre war so entspannt, dass sogar der obligatorische Kaffeebecher daneben Platz hatte.

Die ersten Pinselstriche: Von Einhörnern, Raketen und Sonnenuntergängen

Du glaubst gar nicht, wie kreativ Kinder werden, wenn sie merken, dass es kein „richtig“ und „falsch“ gibt. Meine Tochter malte ein Einhorn mit glitzerndem Regenbogenhintergrund, mein Sohn eine Mischung aus Weltraumabenteuer und Dinosaurier-Angriff (frag nicht). Ich selbst? Ich habe mich an einem Sonnenuntergang versucht – mit mehr Farbe im Gesicht als auf dem Papier.

Es war laut, bunt, chaotisch – und so lebendig. Wir haben dabei nicht nur gemalt, sondern auch geredet, gelacht, Ideen ausgetauscht. Und zwischendurch mal ganz selbstverständlich die Pinsel getauscht, um „was auszuprobieren“.

Nach einer Stunde war die Terrasse ein einziger Regenbogen. Die Kinder wollten gar nicht mehr aufhören. Und dann kam die Idee: Jeder malt ein Bild für den anderen. Ein kleiner Kunsttausch sozusagen. Mein Sohn hat mir ein Bild gemalt, auf dem ich wie ein Superheld mit Kaffeebecher in der Hand vor einer Farbschlacht stehe. Ich hab’s gerahmt. Ehrlich.

Kleine Anekdote am Rande: Der Hund und das Kunstwerk

Natürlich lief nicht alles glatt. Unser Familienhund Bruno hat irgendwann beschlossen, dass er auch Künstler ist – und mit seinen Pfoten durch eine Farbpalette marschiert ist. Danach zierte ein bunter Pfotenabdruck unsere Terrassentür. Die Kinder waren begeistert: „Bruno hat mitgemacht!“ Ich war kurz vorm Nervenzusammenbruch, musste aber dann auch lachen. Tja, echte Kunst kennt keine Grenzen, oder?

Zum Glück hatte ich vorher alte Handtücher parat. Und nach kurzem Reinigen wurde der bunte Abdruck kurzerhand zur neuen Terrassendeko erklärt. Seitdem nennt mein Sohn ihn: „Brunos Siegel“. Ich glaub, das bleibt.

Warum das draußen sein alles verändert hat

Drinnen hätten wir wahrscheinlich schneller aufgegeben. Das Licht, die frische Luft und der Freiraum draußen haben alles irgendwie lockerer gemacht. Es war, als hätte der Ort uns die Erlaubnis gegeben, einfach loszulegen, wild zu sein, uns auszutoben – ohne Rücksicht auf Teppiche oder Tischdecken. Und das Beste: Wenn was daneben ging, war’s halt Terrasse. Ein bisschen Wasser, ein Lappen, fertig.

Die Natur hat außerdem ihren ganz eigenen Einfluss: Der Wind, der mal ein Blatt mitnahm. Die Vögel, die zwitscherten. Und die Sonne, die langsam den Himmel rosa-orange färbte. Alles fühlte sich ein bisschen magisch an.

Es war, als würde der Ort selbst mitmalen. Ein kleiner Windstoß ließ die Blätter tanzen, ein Sonnenstrahl sorgte für glitzernde Effekte auf dem Papier. Die Kinder waren so in ihrer Welt versunken, dass ich sie selten so konzentriert gesehen habe. Und ich selbst? Ich hab zum ersten Mal seit Langem mal wieder gemerkt, wie gut es tut, einfach mal mit den Händen zu arbeiten – ohne Tastatur, ohne Bildschirm, ohne Ziel.

Was ich gelernt habe – und warum ich’s wieder machen würde

Dieser Nachmittag hat mir mal wieder gezeigt, wie wenig es braucht, um echte Familienzeit zu erleben. Kein Ausflug, kein Eintrittsgeld, kein großer Aufwand. Einfach nur: gemeinsam etwas machen. Malen. Lachen. Quatschen. Und dabei völlig im Moment aufgehen.

Ich würde das jederzeit wieder machen – und beim nächsten Mal vielleicht sogar die Nachbarn einladen. Oder Freunde. Oder Oma. Kunst kennt ja kein Alter. Und gemeinsam pinseln macht doppelt Spaß.

Und wenn man sich später die Bilder anschaut, sieht man nicht nur bunte Szenen, sondern Erinnerungen. Kleine Ausschnitte eines Nachmittags, der viel mehr war als nur ein bisschen Kleckerei mit Farbe.

Tipps für deinen eigenen Malkurs auf der Terrasse

Damit du nicht die gleichen Anfängerfehler machst wie ich (Stichwort: Hund und Farbe), hier ein paar Tipps aus dem echten Leben:

  • Wasserbehälter beschweren: Sonst kippen sie beim kleinsten Windstoß um – rate mal, woher ich das weiß.
  • Alte Kleidung anziehen – wirklich alt: Du wirst nicht alles wieder sauber bekommen. Echt nicht.
  • Nassgemalte Kunstwerke am besten gleich auf eine Wäscheleine: Mit Wäscheklammern fixiert. Sonst fliegt’s davon.
  • Immer ein paar Tücher oder Feuchttücher bereithalten: Für kleine Notfälle (auch jenseits der Kunstwerke).
  • Keine Angst vor Chaos: Das gehört dazu. Je entspannter du bleibst, desto schöner wird’s.

Noch ein Bonus-Tipp: Hör Musik! Wir hatten unsere Lieblings-Playlist laufen – von Kinderliedern über 80er-Klassiker bis zu ein bisschen Indie-Pop war alles dabei. Und plötzlich wurde aus dem Malkurs ein kleines Terrassenfest.

Und wer mag, kann das Ganze mit einem Picknick abrunden. Wir haben uns später einfach auf die Terrasse gesetzt, ein paar belegte Brote gegessen, Limo getrunken – und unsere Werke bewundert. Ganz ehrlich? Ich hab selten so stolz aussehende Kinder erlebt.

Fazit: Kleine Momente, große Wirkung

Wenn ich heute an diesen Tag denke, sehe ich nicht nur bunte Bilder und Farbkleckse. Ich sehe strahlende Kinderaugen, höre unser Lachen, spüre die Sonne auf der Haut. Es war kein perfekter Tag – aber einer dieser magischen, echten, unvergesslichen. Und die hängen wir uns jetzt auf.

Vielleicht versuchst du’s auch mal. Einfach rausgehen, Farben schnappen und loslegen. Es muss nicht perfekt sein. Es muss nur echt sein. Und wer weiß – vielleicht entdeckt ihr dabei ein neues Familienritual. Oder ihr findet heraus, dass in euch ein kleiner Picasso steckt. Oder ein großer Kleckser. Beides ist völlig in Ordnung.

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