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Unsere besten Projekte für die Elternzeit zuhause

Zwischen Babyglück und Bastelchaos – wie wir die Elternzeit genutzt haben, um kreativ zu werden

Als wir Eltern wurden, dachten wir zuerst: Okay, Fokus komplett aufs Baby. Und ja – das war auch so. Aber irgendwann kam dieser Moment, an dem man sich fragt: Was machen wir eigentlich mit all der Zeit zwischen Stillen, Wickeln und dem nächsten Nickerchen? Die Antwort war überraschend einfach: Projekte! Kleine, große, kreative, nützliche – Hauptsache, sie machen Freude und helfen, das neue Familienleben noch ein bisschen schöner zu gestalten.

Wir hatten keine große To-do-Liste – aber jede Menge Ideen. Und plötzlich war da ein ganz neues Lebensgefühl: gemeinsam Dinge schaffen, die bleiben. Nicht perfekt, aber echt. Hier erzählen wir dir von unseren besten Projekten während der Elternzeit zuhause – vielleicht ist ja auch was für euch dabei. Und falls du gerade mit zerzausten Haaren und einem kalten Kaffee in der Hand über diesen Text stolperst: Genau so haben wir auch angefangen.

Projekt 1: Babyalbum basteln – mit Herz, Chaos und Glitzer

Klingt kitschig? Ist es auch – und genau deshalb war es so schön. Wir haben ein leeres Scrapbook besorgt, Fotos ausgedruckt, Sticker, Washi-Tape, kleine Erinnerungsstücke wie das Armbändchen aus dem Krankenhaus gesammelt – und los ging’s.

Zwischen Sabberlatz und Spieluhr saßen wir oft am Küchentisch, jeder mit einer Tasse Kaffee (meist lauwarm), und haben gebastelt. Mal zu zweit, mal abwechselnd. Manchmal ging was daneben, manchmal klebte mehr Kleber am Tisch als auf der Seite. Aber am Ende hatten wir ein kunterbuntes Album voller Lachen, Tränen und ganz viel Liebe.

 

Unser Tipp: Lieber unperfekt starten als ewig perfektionieren wollen. Das Baby wird nicht fragen, warum die Ecken schief sind – aber es wird spüren, wie viel Herz drinsteckt.

Und noch schöner wird’s, wenn man auch kleine Geschichten dazu schreibt: Wann war das erste Gähnen? Wer hat das Foto gemacht, auf dem wir alle drei völlig übernächtigt aussehen? Diese Details machen das Album zu einem echten Familienschatz.

Projekt 2: Unsere eigene Kuschelecke – Familienidylle im Wohnzimmer

Wir wollten einen Ort, der nur uns gehört. Zum Stillen, Kuscheln, Vorlesen, Einschlafen, Zusammensein. Also haben wir kurzerhand eine Kuschelecke im Wohnzimmer eingerichtet. Ein paar große Kissen, eine weiche Decke, ein Baldachin aus einem alten Vorhang, ein Lichterkettenrest – fertig war unser Rückzugsort.

Und ganz ehrlich? Diese Ecke wurde unser Herzstück. Hier saßen wir beim ersten Zahn, hier hat unser Baby sein erstes Buch in den Mund genommen, hier haben wir zu dritt einfach mal in die Luft gestarrt und das war völlig okay.

Es war auch der Ort, an dem wir mit einer Thermoskanne Tee saßen, wenn wieder eine Nacht besonders kurz war. Oder an dem wir einfach mal schweigend nebeneinander lagen – jede Minute war wertvoll. Diese Kuschelecke war wie eine Pause-Taste im Alltag.

Projekt 3: Wochenpläne gestalten – Struktur für unser neues Leben

Kaum zu glauben, aber wahr: Selbst in der Elternzeit hilft ein bisschen Planung. Wir haben uns einen Magnet-Planer für die Woche zugelegt und angefangen, kleine Rituale einzutragen. Montag Spaziergang, Dienstag Badetag, Mittwoch Wäsche, Donnerstag Oma-Skype, Freitag Essensplanung.

Nicht als Zwang, sondern als liebevolle Struktur. Die Wochenpläne hingen am Kühlschrank, waren flexibel, wurden übermalt, ergänzt und irgendwann sahen sie aus wie moderne Kunstwerke. Aber sie halfen uns, den Überblick zu behalten – und sie gaben unserem Tag einen Rhythmus, der uns allen gut tat.

Mit der Zeit haben wir sogar kleine Themenwochen eingebaut: eine Vorlesewoche, eine „alles-in-Grün“-Essenswoche, eine Barfuß-Woche im Wohnzimmer. Und plötzlich wurde der Alltag zum Abenteuer.

Projekt 4: Familienrezepte sammeln – mit Baby auf dem Schoß kochen

Kochen mit Baby klingt erstmal nach Wahnsinn. Ist es manchmal auch. Aber wir wollten diese Zeit nutzen, um neue Gerichte auszuprobieren, die uns als Familie begleiten können. Also haben wir Rezepte gesammelt, aufgeschrieben, ausprobiert und bewertet.

Manche wurden direkt wieder gestrichen (Rote-Bete-Auflauf mit Baby an der Brust? Nope). Andere sind geblieben – wie unser Kürbis-Kartoffel-Curry oder die Bananen-Hafer-Pfannkuchen.

Und das Beste: Irgendwann wurde aus dem Rezeptbuch ein kleines Ritual. Immer freitags gab’s ein neues Gericht. Und jedes Mal hat das Baby ein bisschen mehr am Familientisch mitgegessen – auch wenn’s nur mit den Fingern war.

Wir haben sogar ein paar Gerichte als „Familienklassiker“ betitelt und mit Datum versehen. Wenn wir die heute wieder kochen, ist das wie eine kleine Zeitreise zurück in die Elternzeit.

Projekt 5: Spielzeug selbst gemacht – einfach, nachhaltig, mit Liebe

Wir sind keine Bastelprofis. Aber als wir gesehen haben, wie viel Spielzeug aus Plastik und Batterien besteht, dachten wir: Das geht auch anders. Also haben wir angefangen, kleine Spielsachen selbst zu machen.

Ein Greifring aus Holzperlen, ein Fühlbuch aus Stoffresten, ein Klangspiel mit leeren Dosen und bunten Bändern – unsere Küche sah manchmal aus wie ein Bastellabor, aber es hat Spaß gemacht.

Und das Baby? Hat sich mehr für den selbstgemachten Raschelturm interessiert als für das 40-Euro-Spielzeug aus dem Laden. Vielleicht, weil da unser Duft dran hing. Oder weil es einfach bunter war. Oder weil Babys eben spüren, wenn etwas mit Liebe gemacht wurde.

Ein Highlight war unser Mobile aus Naturmaterialien: kleine Äste, Federn, glatte Steine – alles beim Spaziergang gesammelt. Die Herstellung war meditativ, das Ergebnis wunderschön. Und ganz ohne Plastik.

Projekt 6: Unser eigener Elternzeit-Blog – Erinnerungen zum Nachlesen

Irgendwann dachten wir: Warum nicht alles aufschreiben? Nicht für die Öffentlichkeit, sondern für uns. Also haben wir einen kleinen privaten Blog gestartet. Mit Fotos, Gedanken, Mini-Tagebucheinträgen. Ganz ohne Druck, ganz ohne Anspruch – einfach nur, um festzuhalten, was war.

Dieser Blog wurde unser digitales Tagebuch. Und wenn wir heute zurücklesen, sind da nicht nur die Meilensteine wie erstes Lächeln oder erstes Sitzen. Sondern auch die kleinen Dinge: Die Nacht, in der wir beide auf dem Wohnzimmerboden eingeschlafen sind. Der Tag, an dem wir das erste Mal zu dritt im Regen spazieren waren. Die fünf Minuten, in denen wir dachten: Jetzt haben wir’s im Griff – und dann kam die nächste volle Windel.

Einmal haben wir sogar aus einem Blogeintrag eine kleine Geschichte gemacht und ausgedruckt. Jetzt liegt sie im Babyalbum und wir lesen sie unserem Kind vor – als „die Geschichte vom ersten großen Schreikonzert“.

Projekt 7: Die Foto-Ecke zuhause – jeden Monat ein Bild

Du kennst sicher diese süßen Baby-Foto-Reihen mit „1 Monat“, „2 Monate“ usw.? Wir haben unsere eigene Version gemacht. Nicht mit teuren Requisiten, sondern mit dem, was da war: eine weiße Wand, ein bunter Teppich, ein selbstgemaltes Schild. Und jeden Monat ein neues Bild.

Das Baby lag, saß, stand – und wir wuchsen mit. Am Anfang hielt ich das Schild, später hat das Baby selbst draufgeklatscht. Diese Foto-Ecke ist heute ein kleiner Zeitstrahl unserer Elternzeit. Und jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte.

Dazu kamen lustige „Behind-the-Scenes“-Schnappschüsse: Ein Elternteil mit Sabberfleck, das andere mit Baby auf dem Arm, das Schild schief in der Hand. Unbezahlbar.

Projekt 8: Familienrituale entwickeln – kleine Anker für jeden Tag

Manche Dinge passieren einfach. Andere darf man ruhig bewusst einführen. Wir haben uns kleine Rituale überlegt, die unser Familienleben strukturieren – und wärmer machen.

 

Zum Beispiel: Jeden Morgen ein gemeinsames Begrüßungslied. Jeden Abend ein Gute-Nacht-Tier zur Auswahl (der Fuchs war lange Favorit). Immer mittwochs das „Wir-kochen-was-neues“-Spiel. Diese Rituale haben uns durch Müdigkeit, Chaos und schlechte Tage getragen – und sind geblieben, auch als die Elternzeit längst vorbei war.

Eines unserer liebsten Rituale war das Sonntags-Rückblick-Spiel: Jeder (also wir Eltern) erzählt, was in dieser Woche besonders schön war. Und irgendwann wird das Baby da auch mitmachen. Wir sind gespannt, was es dann sagt.

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